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Das Knie

Das Kniegelenk (Articulatio genus) stellt das größte Gelenk des menschlichen Körpers dar. Die gelenkbeteiligten Knochenoberflächen sind mit Knorpel überzogen. Der hyaline Gelenkknorpel ist ein einzigartiges Gewebe, welches in Kombination mit der Gelenkflüssigkeit ein nahezu reibungsloses gleiten der Gelenkpartner ermöglicht. Zwischen dem Ober- und Unterschenkel befinden sich die Menisken, welche aus Bindegewebe, bzw. elastischem Knorpel bestehen. Sie fungieren als Stoßdämpfer und Stabilisator des Kniegelenkes.

Hauptbestandteile des Bandapparates sind die Kreuzbänder. Das vordere und hintere Kreuzband sind raffinierte Konstruktionen, die zum einen die Verschiebung des Unterschenkels nach vorne und hinten, jedoch auch eine Rotationsstabilität des Kniegelenkes gewährleisten. Das Innenband- und Außenband sichern insbesondere seitwärts Bewegungen des Kniegelenkes ab.

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Bandverletzungen des Kniegelenkes

Die Kreuz- und Seitenbänder sind wichtige Stabilisatoren des Kniegelenkes. Im Rahmen von Sportarten mit einer hohen Belastungsanforderung an das Gelenk, wie z.B. dem Rugby, Skifahren oder Fußball kann es zu einem Verdreh- bzw. einem Valgus- oder Varustrauma kommen. Hierdurch können diese raffinierten Strukturen geschädigt werden. Besonders häufig kommt es zu einem Riss des vorderen Kreuzbandes.

Die schwere der Verletzung ist abhängig von den Begleitverletzungen – so sind manchmal die Menisken und seltener auch die Seitenbänder mit betroffen. Direkt nach dem Unfall kommt es zunächst zu einer Schwellung des Kniegelenkes, daher sollte man das Knie anfänglich ruhigstellen, hochlagern und kühlen.

Behandlung

Anhand einer klinischen Untersuchung nach dem Unfall wird die weiterführende Diagnostik festgelegt. Zumeist wird ein Röntgenbild und eine MRT durchgeführt. Abhängig von dem Verletzungsmuster beraten wir Sie ob eine konservative Therapie möglich ist oder eine operative Therapie notwendig erscheint. Operative Behandlungen dieser Verletzungen werden meist arthroskopisch (Schlüsselloch-Technik) oder minimal-invasiv durchgeführt.

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Meniskusverletzungen des Kniegelenkes

Der halbmondförmigen Außen- und Innenmeniskus sind die Stoßdämpfer des Gelenkes, schützen den Knorpel, sorgen für eine gleichmäßige Lastverteilung und wirken als sekundäre Stabilisatoren des Kniegelenkes.

Zu unterscheiden sind zwei Formen von Meniskusverletzungen. Verschleiß bedingte Meniskusschäden führen meist über längere Zeit zu Schmerzen bei Beuge- und Rotationsbelastungen des Kniegelenkes. Akute Meniskusverletzungen entstehen häufig unfallbedingt z.B. in Kombination mit Bandverletzungen, wie dem Riss des vorderen Kreuzbandes.

(Operative) Behandlung

Anhand einer klinischen Untersuchung nach dem Unfall wird die weiterführende Diagnostik festgelegt. Zumeist wird ein Röntgenbild und eine MRT durchgeführt. Abhängig von dem Verletzungsmuster beraten wir Sie ob eine konservative Therapie möglich ist oder eine operative Therapie notwendig erscheint. Operative Behandlungen dieser Verletzungen werden meist arthroskopisch (Schlüsselloch-Technik) oder minimal-invasiv durchgeführt.

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Knorpelschäden des Kniegelenkes

Der hyaline Gelenkknorpel überzieht die Oberfläche der knöchernen Gelenkpartner (Unterschenkel, Oberschenkel und Kniescheibenrückseite) und ist ein einzigartiges Gewebe, welches die Lastübertragung, Lastverteilung sowie ein nahezu reibungsloses Gleiten der Gelenkpartner ermöglicht. Knorpel selbst besitzt keine Nervenzellen und kann daher kein Schmerz vermitteln.

Die Ursachen von Knorpelschäden sind vielfältig, so können Verdrehtraumen (Unfälle), lokale Überbelastungen oder auch Fehlstellungen Knorpelschäden auslösen. Knorpelschäden verursachen meist eine unspezifische Symptomatik. So gehören Ergussbildungen, Funktionseinschränkungen und Schmerzen zu möglichen Symptomen. Die Folge von Knorpelschäden kann ein Verschleiß des Gelenkes (Arthrose) sein.

Behandlung

Insbesondere im Frühstadium können lokalisierte Knorpelschäden durch moderne Knorpelersatzverfahren behandelt werden. Hierdurch kann die Entstehung einer Arthrose verzögert oder vermieden werden. Eine frühzeitige Diagnosestellung und stadiengerechte Therapie sind wichtig.

Knorpelaufbau

Der hyaline Gelenkknorpel ist ein einzigartiges Gewebe, welches insbesondere die Lastübertragung, Lastverteilung sowie ein nahezu reibungsloses Gleiten der Gelenkpartner ermöglicht. Er setzt sich im Wesentlichen aus 3 Schichten zusammen und hat einen geringen Knorpelzellanteil. Wasser bildet mit 70-80% den Hauptbestandteil des Knorpelgewebes! Die übrigen Gewebsanteile („extrazelluläre Matrix (ECM)“) setzen sich aus Kollagen II (10-20%) und Proteoglykanen zusammen.Knorpelgewebe ist nicht mit Nerven oder Blutgefäßen versorgt. Der Nährstoffaustausch des Knorpelgewebes erfolgt über die Gelenkflüssigkeit („Diffusion“). So kommt es bei einer Gelenkbelastung zur elastischen Verformung des Knorpelgewebes und dadurch zur Ausschleusung von Wasser in den Gelenkraum. Bei Entlastung kann das nährstoffreiche Wasser dann wieder in das Gewebe zurückströmen. Zusätzlich werden durch das Wechselspiel von freiem und gebundenem Wasser Druckbelastungen kompensiert. Dieser Mechanismus funktioniert jedoch nur bei gesundem Knorpelgewebe. Die geringe Stoffwechselaktivität ist ebenso kennzeichnend, wie die sehr begrenzte Fähigkeit zur Eigenreparatur. Hieraus ergibt sich bei Knorpelschäden die Notwendigkeit einer Knorpelersatztherapie, um das Fortschreiten des Knorpelschadens bis hin zur Arthrose (Gelenkverschleiß) zu verhindern.

Entstehung und Verlauf von Knorpelschäden

Die Ursachen von Knorpelschäden sind vielfältig, so können Verdrehtraumen (Unfälle), Überbelastungen oder auch Fehlstellungen Knorpelschäden auslösen. Isolierte Knorpelschäden lösen meist eine relativ unspezifische Symptomatik aus. Da das Knorpelgewebe selbst keine Schmerzen auslösen kann, wird vermutet, dass eine Knorpelschädigung erst dann Schmerzen verursacht, wenn der darunterliegende Knochen reagiert und eine vollschichtige Knorpelschädigung eingetreten ist. Anfänglich berichten die Patienten meist über wiederkehrende Ergüsse sowie belastungsabhängige Schmerzen.Grundlagenstudien konnten zeigen, dass durch eine wiederholte, lokale Überlastung des Gelenkknorpels destruktive Prozesse im Knorpel auslöst werden können. Über eine Freisetzung von Botenstoffen kommt es zur Veränderung der ECM, die ein Anschwellen des Knorpelgewebes zur Folge hat („Chondromalazie-Knorpelkrankheit“). In Folge dessen verliert das Knorpelgewebe an Elastizität und ein Knorpelschaden kann entstehen. Ein Verdrehtrauma des Kniegelenkes kann nicht nur zur Schädigung der Bänder oder der Menisci führen, sondern auch zur Schädigung des Gelenkknorpels. Im Rahmen von Gelenkspiegelungen nach Knieverdrehung konnten in bis zu 15% der Fälle Knorpelverletzungen am Kniegelenk nachgewiesen werden. Häufig kommt es direkt nach dem Trauma zu belastungsabhängigen Beschwerden, wie Schmerzen und Schwellung des betroffenen Gelenkes.

Lokalisierte Knorpelschäden führen nachweislich zu einer Umverteilung der Druckbelastung im Gelenk. Durch Scherbelastungen, insbesondere im Randbereich der Knorpelschäden, werden diese im Verlauf fortschreiten und können für die Entstehung einer Arthrose (Verschleiß des Gelenkes) ursächlich sein.

Diagnostik von Knorpelschäden

Der aktuelle Goldstandard zur Erkennung eines Knorpelschadens ist die Kernspin-Untersuchung (MRT). Zur Erhöhung der Diagnosesicherheit werden spezielle knorpelspezifische Sequenzen verwendet. Zusätzlich sollte bei Verdacht auf eine Beinachsenfehlstellung eine Ganzbein-Röntgenaufnahme angefertigt werden, da diese ggf. zusätzlich korrigiert werden muss. Prinzipiell sollte immer nach der Ursache des Knorpelschadens geforscht werden.

Behandlung von Knorpelschäden

Zur Knorpelersatztherapie gibt es zurzeit drei verschiedene Therapiekonzepte. Jedes Konzept hat in Abhängigkeit von Patientenalter, Defektgröße, Defektlokalisation und Defektgrad seine Vor- und Nachteile.

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Luxation der Kniescheibe

Die Kniescheibe (Patella) fungiert als eine Art Umlenkrolle und ist sehr wichtig für die Kraftübertragung des Beinstreckers. Eine Luxation der Kniescheibe kann verschiedene Ursachen haben. So tritt eine traumatische Luxation der Patella immer Unfall assoziiert auf. Hierbei kommt es häufig zu Begleitverletzungen der Gelenkflächen mit Absprengungen von Knorpel-Knochenstücken, die meist eine zeitnahe operative Behandlung notwendig machen.

Behandlung

Bei wiederkehrenden Luxationen (sog. Habituelle Luxationen) die ohne wesentliches Trauma auftreten, muss eine weitreichende Analyse der angeborenen Risikofaktoren erfolgen. Hier sollte neben der MRT-Untersuchung eine Beinachsenbestimmung und ein Rotations-MRT ergänzt werden. Abhängig von den Ergebnissen wird dann ein individualisiertes Therapiekonzept erarbeitet.

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Achsfehlstellungen/Torsionsfehler

Achsfehlstellungen führen zu einer ungleichen Verteilung der Last und können durch die dauerhafte Überbelastung zu einem sekundären Verschleiß führen. Fehlstellungen wie die O-Beine und X-Beine sind meist offensichtlich und führen z.B. bei einem O-Bein zu einem Verschleiß den Knieinnenseite.

Behandlung

Eine Korrektur der Beinachse (Umstellungsosteotomie) beugt einem degenerativen Schaden vor und ist bei jungen, aktiven Patienten eine Alternative zum künstlichen Gelenkersatz.

Drehfehlstellungen der Oberschenkelknochen sind meist nicht so offensichtlich und haben einen Einfluss auf die Stabilität der Kniescheibe. In dieser Konstellation kann durch eine Korrektur des Torsionsfehlers (Derotations-Osteotomie) die Stabilität der Kniescheibe beeinflusst werden. Ist das Gleitlager der Kniescheibe zu flach angelegt, kann eine Vertiefung des Gleitlagers durch eine sog. Trochleaplastik indiziert sein.