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Das Sprunggelenk

Das obere Sprunggelenk stellt ein sogenanntes Scharniergelenk dar. Es verbindet die Tibia (Schienbein) und die Fibula (Wadenbein) mit dem Talus (Sprungbein) und bildet somit die Verbindung zwischen Unterschenkel und Fuß.

Es wird durch einen kräftigen Kapsel-Band-Apparat stabilisiert. Bei extremen Belastungen kann es zu Verletzungen des Kapsel-Band-Apparates kommen oder ein Knochenbruch (meist am Außenknöchel) entstehen. Auch der Gelenkknorpel bleibt hierbei nicht immer verschont. Durch ständige Überbelastung kann schließlich eine Arthrose des Gelenkes entstehen.

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Bandverletzung/Instabilität

Zu den häufigsten Verletzungen des Sprunggelenkes zählen Bänderdehnungen und Bänderrisse. Sie treten entweder isoliert oder in Kombination mit Verletzungen der Gelenkkapsel, des Gelenkknorpels oder Knochenbrüchen auf.

Typischerweise kommt es beim Sport, zum Beispiel bei Richtungswechseln, zu einem Umknicktrauma, aber auch im Alltag kann dies beim Laufen auf unebener Oberfläche passieren. Danach treten meist belastungsabhängige Schmerzen, Schwellungen und Hämatome auf.

Behandlung

Meist ist eine konservative Therapie möglich, bestehend aus Ruhigstellung in einer Orthese und zusätzlicher physiotherapeutischer Behandlung.

Kommt es nach einer Bänderverletzung zu einer fehlerhaften Heilung des Bandapparates, kann dies zu einer chronischen Instabilität des oberen Sprunggelenkes führen. Falls konservative Maßnahmen keine Besserung bringen und wiederholte Umknicktraumen auftreten, kann eine operative Behandlung notwendig werden. Hier können durch minimalinvasive Techniken die Bänder stabilisiert werden, um Folgeschäden am Knorpel zu vermeiden.

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Knorpelschäden

Am oberen Sprunggelenk können isolierte Knorpelschäden beispielsweise durch chronische Instabilität oder durch eine Verletzung des Knorpels im Rahmen eines Umknicktraumas entstehen. Seltener kann eine Osteochondrosis dissecans (Knorpelknochennekrose) einen Knorpelschaden verursachen. Großflächige Knorpelschäden, die sekundär zu einer Verschmälerung des Gelenkspaltes führen, werden als Arthrose bezeichnet.

Typischerweise treten belastungsabhängige Schmerzen und Schwellungen des Gelenkes sowie eine verminderte Beweglichkeit auf.

Isolierte Knorpelschäden sollten durch eine Knorpelersatztherapie behandelt werden. Zusätzlich muss die ursächliche Verletzung (z. B. chronische Instabilität) ebenfalls therapiert werden. Bei einer fortgeschrittenen Arthrose kann abhängig vom individuellen Anforderungsprofil zwischen einer Gelenkprothese oder einer Versteifung des Gelenkes entschieden werden.

Behandlung

Symptomatische Knorpelschäden des oberen Sprunggelenkes erfordern meist eine knorpelersetzende Therapie. Abhängig von Größe und Lokalisation des Knorpeldefektes kommen unterschiedliche Verfahren zum Einsatz. Kleinere und leicht zugängliche Knorpeldefekte lassen sich durch Mikrofraktur oder Mikrodrilling behandeln. Diese zählen zu den knochenmarkstimulierenden Verfahren. Dabei werden arthroskopisch kleine Knochenbohrungen in den Defekt gesetzt, wodurch Stamm- bzw. Ursprungszellen in den Defekt einströmen und Ersatzknorpel bilden.

Bei größeren Knorpeldefekten empfiehlt sich die Verwendung einer speziellen Membran, die in den Defekt eingebracht wird. Sie dient als Gerüst für körpereigene Ursprungszellen, um die Knorpelbildung anzuregen und ein stabiles Ersatzgewebe zu schaffen. Bei sogenannten Knorpel-Knochendefekten muss zunächst der knöcherne Defekt mit körpereigenem Knochenmaterial, z. B. aus dem Unterschenkel, aufgefüllt werden, um ein geeignetes, vitales Knochenbett für die Knorpelersatz-Membran zu schaffen. In manchen Fällen ist hierfür ein offener Zugang mit Innen- oder Außenknöchelosteotomie erforderlich.

Bei kleineren Knorpel-Knochendefekten kann in einigen Fällen eine Knorpel-Knochen-Transplantation (OATS) erforderlich sein. Dabei wird ein Knorpel-Knochen-Zylinder mit einer zylindrischen Stanze im Knie oder oberen Sprunggelenk entnommen und anschließend in den Defekt am oberen Sprunggelenk eingebracht.

In manchen Fällen entstehen Knorpeldefekte am Sprunggelenk durch Bandinstabilitäten. Eine entsprechende Stabilisierung durch eine Bandrekonstruktion sollte im gleichen Eingriff erfolgen.

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Achillessehne/Achillodynie

Die Achillessehne ist die stärkste Sehne des menschlichen Körpers und kann Belastungen bis zum 25-fachen des Körpergewichts aushalten. Sie überträgt die Kraft der Wadenmuskulatur auf das Fersenbein. Schmerzen treten häufig durch Reizung oder Entzündung der Sehne und des sehnenumgebenden Gewebes auf. Erkrankungen wie Gicht oder Diabetes können eine solche Entzündung begünstigen. Eine vorgeschädigte Sehne ist für eine Ruptur wesentlich anfälliger. Traumatische Rupturen treten beim Sport meist durch kurzzeitige Überlastung auf.

Eine Achillodynie ist durch belastungsabhängige Schmerzen, Schwellung und Überwärmung im Bereich der Sehne gekennzeichnet. Häufig entsteht im Verlauf eine Verdickung der Sehne. Bei einer Ruptur kommt es zu plötzlich einschießendem Schmerz und einem peitschenartigen Geräusch. Unmittelbar nach dem Trauma besteht ein Kraftverlust, der Zehenspitzenstand ist auf der betroffenen Seite nicht mehr möglich.

Behandlung

Im Rahmen einer Entzündung können durch konservative Maßnahmen wie Dehnungsübungen, Kälteanwendungen, Stoßwellentherapie und Physiotherapie meist gute Ergebnisse erzielt werden. Bei einem Riss der Achillessehne wird individuell anhand verschiedener Faktoren zwischen konservativer oder operativer Therapie entschieden. Bei konservativer Behandlung erfolgt eine Ruhigstellung in einem speziell angepassten Stiefel über etwa sechs Wochen. Die operative Therapie kann meist minimalinvasiv oder offen erfolgen.